Switzerland Innovation Park Basel Area

Ungewöhnliche Sitzgelegenheiten für den Switzerland Innovation Park Basel Area

Mit Upcycling zu neuen Möbelideen

Wie gut sich Ausgedientes durch Upcycling als Ressource für neues Mobiliar eignet, zeigt dieses Projekt auf. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Designer Björn Ischi entstanden unkonventionelle Empfangsmöbel für den Ende 2022 neu eröffneten Main Campus des Switzerland Innovaton Park Basel Area. In der Region vor Ort gibt es insgesamt vier Standorte von Innovationsparks. Diese bieten kleineren und grösseren Unternehmen aus der Gesundheits- und Technologiebranche eine Plattform, um Innovationen zu verwirklichen.
 

Ein Gebäude nach Plänen von Herzog & de Meuron

In Allschwil, am Stadtrand von Basel wurde Ende Oktober 2022 der von Herzog & de Meuron geplante Switzerland Innovation Park Basel Area (SIP) eröffnet. Auf rund 50.000 Quadratmetern bietet der sogenannte Main Campus Labor- und Büroflächen. Rund 70 % davon sind fest an Unternehmen, Start-Ups und auch die Universität Basel vermietet.

 

Innovation heute – die intelligente Nutzung von Ressourcen

Für die Coworking Area des neuen Campus wünschte sich das Team des Switzerland Innovation Park Basel Area einige Möbel als Eyecatcher, die den Innovationsgeist verkörpern sollen. Recycling und Upcycling waren dabei willkommene Aspekte, denn Innovation bedeutet heute vor allem auch die intelligente Nutzung von Ressourcen.

Neue Möbel aus alten Abfalleimern

So schuf der Schweizer Designer Björn Ischi in Zusammenarbeit mit Girsberger Customized Furniture neue, mobile Möbelanwendungen – wobei aus altem Mobilar gewonnene Rohstoffe als konstruktive Basis dienen. Ganz konkret wurden hierbei Metallabfalleimer genutzt, die in Zeiten der Mülltrennung ausgedient haben und sich in grossen Stückzahlen in Möbeldepots befinden.

Agiles Arbeiten dank integrierter Stromversorgung

Fürs Smart Office des SIP entstanden agile Sitzgelegenheiten in einem völlig neuen Look. Ein Beweis dafür, dass die Nutzung vorhandener wertiger Materialien auf kreative und ästhetische Weise verändert werden kann.

Die beiden entstandenen Möbel sind agile Sitzgelegenheiten: ein Hocker und ein Sessel mit Sichtschutz als diskrete visuelle Abschirmung. Integrierte Batterien und Ladestationen bieten Nutzern die Möglichkeit, mobile Geräte direkt aufzuladen. Die Möbel wiederum beziehen den Strom von der Photovoltaik-Anlage des Gebäudes.

Hocker:

  • Mülleimer aus alten Depots besorgt, gekürzt und mit Löchern für Stromversorgung versehen

  • Nähen massgefertigter Bezüge und Polsterarbeiten

  • Fertigung eines rollbaren Holzsockels und Holztablars aus massiver Eiche

  • Integration eines Akkus und Anbringung von USB-Steckern

Sessel:

  • Mülleimer gekürzt, für Stromanschlüsse vorbereitet und lackiert

  • Untergestell gefertigt und Rollen angebracht

  • Polsteraufbau und Polsterarbeiten auf Basis einer Sperrholzkonstruktion; Herstellung eines massgefertigten Bezugs, Rückenlehne mit angepasstem Netzgewebe bespannt

  • Fertigung eines Holzsockels und  -tablars aus massiver Eiche

  • Integration eines Akkus und Anbringung von USB-Steckern


Projektmeeting

Vermassung des Mülleimers und Montagevorbereitung

Metallarbeiten mit dem Winkelschleifer

Umpolstern

Anfertigung eines massgefertigten Stoffbezuges

Nahtdetails des Stoffbezuges

Beziehen mit dem Stoffbezug

Integration eines Akkus und Anbringung von USB-Steckern

Sperrholzkonstruktion als Basis des Sessels

Lackieren des Mülleimerkorpus als Akkubehälter für den Sessel

Über den Designer:

Björn Ischi ist mehrfach ausgezeichneter Industrie- und Produktdesigner. Er sucht mit seiner Arbeit vor allem neue Lösungen für die Generation von morgen.

Mit der Marke „Upcycling by Design“ setzte er einen neuen Meilenstein im Schweizer Design. Er geht bei der Gestaltung von Produkten neue Wege hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ästhetik und nutzt dabei bestehende Ressourcen unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten.

Fotos: Daniel Kuhn, Dorothea Scheidl-Nennemann
Skizzen: Björn Ischi